Jeans

Jeans sind Hosen, die gewöhnlich aus einem robusten, blauen köperbindigen Baumwollstoff, dem Denim, hergestellt werden.
Nach der Erfindung der Jeans durch Levi Strauss verbreitete sich die Arbeitshose von San Francisco sehr schnell in Nordamerika bei Cowboys, Farmern, Eisenbahnleuten, Handwerkern und Schwerarbeitern. Jeans wurden ebenfalls von der 1889 gegründeten Firma The H. D. Lee Company hergestellt und waren als praktische, strapazierfähige und preiswerte Arbeitshosen sehr beliebt, später kamen Jeansjacken und Jeanshemden hinzu. Mit dem aufkommenden Wohlstand in den Städten an der Ostküste der USA kamen Jeans ab 1920 als Freizeithose zum Einsatz, als reiche Leute sich Cowboyferien auf den „Dude Ranches“ im Westen leisteten. Dabei wurde ein erstes Frauenmodell (Levis Lady L) hergestellt. Aber im Wesentlichen waren bis in die 1950er Jahre Jeanshosen und Jeansjacken in wenigen Unisex Standardformen erhältlich (Straight cut, boot cut Hosen, untaillierte Jacken). Während des Zweiten Weltkrieges war Jeanskleidung als Bestandteil der Armeeuniform für Reparatursoldaten sehr limitiert und schwer erhältlich.

Zu Beginn der 1970er Jahre erreichten die Schlagjeans ihren Höhepunkt. Zudem verbreiteten sich die Jeans in Europa von der Arbeits- und Freizeithose zum Alltagsobjekt, welches ältere Personen zunehmend zu tragen begannen. Damit einhergehend explodierte die Marken- und Stilvielfalt bezüglich Farben und Stoffarten (Cordhosen, dünnere und dickere Stoffe bis 32 oz, gestreifte Jeans). Neben dem Abendland verbreiteten sich Jeans global auf der ganzen Welt. In Japan begannen erste Hersteller, spezielle Raw Denim Jeans in guter Qualität herzustellen.

In den 1990er Jahren verschwanden enge Röhrenjeans nach und nach aus der Öffentlichkeit und vom Markt. Der Modetrend ging stattdessen zu weit geschnittenen Modellen unter Bezeichnungen wie Baggy Jeans oder Skater Jeans. Letztere sollen ihren Ursprung bei Jugendlichen haben, die beim Fahren mit Skateboards oder Inlineskates die notwendigen Schutzpolster unter der Kleidung tragen wollten. Eine andere Entstehungslegende der sackartigen Baggy Jeans bezieht sich auf amerikanische Straßengangs. Bei der nächtlichen Inhaftierung durch die Polizei wurden den „suspekten Elementen“ wie in Gefängnissen üblich die Gürtel abgenommen (Suizidgefahr). An den daher herunterhängenden Hosen hätten andere Jugendliche erkannt, dass einer tatsächlich in Gewahrsam war, also als „harter Junge“ gelten konnte. Durch Nichtwiedereinziehen der Gürtel sollte dieser Eindruck am nächsten Tag beibehalten werden (Anerkennung durch Gleichaltrige, Andeutung respektheischender Gefährlichkeit). Neben den Baggy Jeans erlebte die Schlaghose ihre Renaissance. Wie bereits in den 1970er Jahren wurden Hosen mit geradem oder engem Bein kurzerhand am Saum aufgetrennt und mit bunten Stoffeinlagen zur Schlaghose umgenäht. Außerdem entwickelte sich in den 1990er Jahren der Trend, seine Jeans an der inneren Naht am unteren Bein circa fünf Zentimeter aufzutrennen.