Maßkonfektion: Maßkonfektion ist keine reine Handarbeit

Die klassische Schneiderei zeichnet sich bereits seit Jahrhunderten dadurch aus, dass der Schneider nach dem handwerklichen Maßnehmen am Kunden die individuelle Abänderung eines Grundschnitts vornimmt. In Handarbeit entsteht dann ein Kleidungsstück, das nach zwei bis drei Zwischenproben durch den Kunden abgenommen wird. Diese Form der handwerklichen Fertigung zeichnet sich durch eine gute Passform und die Berücksichtigung individueller Wünsche und Bedürfnisse des Kunden aus. Sie bringt jedoch einen hohen Preis, lange Wartezeiten und mehrfache Zwischenproben in der Schneiderei mit sich.

Maßkonfektion ist keine Konfektion.

In den 50er Jahren wurden Konfektionsgrößen anhand von Reihenmessungen in der Bevölkerung ermittelt. Auf dieser Basis können modische Massentextilien zu einem günstigen Preis vorproduziert werden und sind daher zur sofortigen Mitnahme im Laden verfügbar. Die Passform ist jedoch ein Kompromiss. Individuelle Anforderungen können nicht berücksichtigt werden.

Und die Maßkonfektion?

Sie verbindet die Vorteile beider Welten miteinander. Nach dem handwerklichen Maßnehmen erfolgt die Beurteilung der Passform über einen Grundschnitt und ein Schlupfteil. Dadurch erspart sich der Kunde die zeitaufwändigen Zwischenproben und erhält trotzdem ein Kleidungsstück, das perfekt sitzt und seinen individuellen Besonderheiten Rechnung trägt. Weil entscheidende Teile der Produktion industriell abgewickelt werden können, ist nicht nur die Wartezeit deutlich kürzer als in der klassischen Maßschneiderei: Am Ende steht ein fairer Preis, der mit den Kosten der Anzüge „von der Stange“ in vergleichbar hoher Qualität immer konkurrieren kann.